BONBONNIÈRE (5)

Jeden Morgen um halb acht beginne ich den Tag, indem ich bei einem großen Becher Kaffee mit Milch die Tageszeitung lese. Dabei fiel mir auf, dass in der letzten Zeit der Politikteil, national wie international, von einem Thema dauerdominiert wird: Wahlen. Während Kenia und Russland schon gewählt haben, Niedersachen, Hessen, Bayern und Hamburg auch, betreiben die USA indes einen Wahlkampf für die Nominierung zum Wahlkampf um das Präsidentenamt. Sehr demokratisch, wie ich meine.

Ich möchte an dieser Stelle eine völlig unpolitische Sicht auf den amerikanischen Präsidentenwahlkampf werfen und damit den doch bestimmt zahlreichen amerikanischen deutschsprachigen Lesern eine neue Facette des Ganzen geben. Immerhin haben wir gerade in Hessen gelernt, dass alles viele Facetten hat und dass die bösesten Wörter der deutschen Sprache mit „W“ beginnen, wie Wahrheit, Wortbruch und Links-Partei.

Zurück zu meinem eigentlichen Anliegen. So gibt es für jeden der noch verbliebenen drei Kandidaten gute oder schlechte unpolitische Gründe, amerikanischer Präsident zu werden. Fange ich doch am besten mit dem republikanischen Kandidaten McCain an. Wir in Deutschland haben bekanntermaßen ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Schleichwerbung und Ernährungsproblemen. Vor beiden will Vater Staat und Mutter Bundeskanzler uns schützen. Dies wirkt hier leider sehr zum Nachteil McCains. Denn hierzulande verbinden die meisten den Namen mit Pommes, was weder einer gesunden Ernährung zugute kommt, noch den fairen Frittenfirmenwettbewerb ermöglicht. McCain ist daher aus werbeernährungsspezifischer Sicht eher ungeeignet.

Erinnern Sie sich eigentlich noch an das G8-Treffen in Heiligendamm? Worüber ich mir immer wieder Gedanken machen muss, ist der arme Herr Sauer. Als einziger „First Man“ blieb ihm nichts anderes übrig, als „der Hahn im Korb“ zu sein und mit den anderen acht First Ladies das Partnerprogramm zu bestreiten. Genau hier setzt meine Argumentation für Hillary Clinton als Präsidentin an. Liebe Amerikaner, gebt dem Herrn Sauer einen Zigarrenpartner. Steht ein für die Emanzipation der Frau in politischen und des Mannes in repräsentativ-unterstützenden Ämtern. Bill im Partnerprogramm und Herr Sauer ist nicht mehr so alleine!

Da bliebe also nur noch der Herr Obama. Nun, er im Amt des Präsidenten gäbe den Komödianten Futter (mal wieder einen richtig einfachen Reim zu einer anderen bekannten Persönlichkeit der politischen Welt) und damit vielleicht den Anlass, ihr Niveau auf eine erträgliche Ebene zu heben. Kurz: Obama für mehr Niveau im deutschen Unterhaltungsfernsehen. Ganz nebenbei bemerkt – ein betender Präsident gefällt bestimmt auch dem Papst…

Wie auch immer in Amerika entschieden wird, eines ist zu hoffen: Deutschland darf nicht in der Anarchie versinken. Daher mein Appell an die Wahrheit: Mache dich erst auf nach Hessen und gebe dann den Deutschen die Erkenntnis, dass Streiken nicht unter die Kategorie Volkssport fällt. (av)

DAS_PROJEKT

Was die von der SZ machen, können wir auch. Warum nicht selbst 'Streiflichter' schreiben? Die BONBONNIÈRE musste also her - der Spielplatz für Gelegenheitsweltliteraten. Eine Dose voller Bon[n]bons und Bon[n]mots, jeden Freitag neu, verfasst von überambitionierten Autorinnen und Autoren aus Bonn und der Welt.

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Zuletzt aktualisiert: 21. Mai, 18:17

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